Ausflug Salzminen

Nov 23, 2019| 0 Komentare

Salz oder auch Weisses Gold, wir kennen verschiede Ausdrücke dafür und jeder kennt es. Wir können und wir wollen nicht darauf verzichten, denn ohne Salz wäre unser Essen fade und lahm. Ja selbst unser Körper ist auf Salz angewiesen. Oft tendieren wir dazu, dass wir zu viel Salz konsumieren, dadurch können unschöne Wassereinlagerungen entstehen, kennt auch jeder. (Liest gerade ein Diät-Fuchs mit, so hast du eben herausgelesen, dass weniger Salz bewirken kann, dass du deine Wassereinlagerungen reduzieren kannst)

Doch woher kommt eigentlich das Salz? Gibt es bei uns in der Schweiz auch Salz? Zumindest müssten wird doch tonnenweise Salz haben, zumal unsere schöne kleine Schweiz umzingelt und durchzogen von Alpen und Bergen ist?! Oder wie sind denn diese Mineralien und Co. aufgeteilt?

Jep, wir haben Salz in unserer kleinen Schweiz und dies nicht zu knapp. Ich wollte dies ein weniger genauer wissen und mir ein Bild davon machen. So habe ich im Sommer 2019 Bruder und Mann eingepackt und dann sind wir in Richtung Westschweiz gedüst. Nach ein paar Mal links, rechts abbiegen, falsch fahren und wieder umdrehen, haben wir es dann doch noch gefunden:

Die Salzminen von Bex, im Distrikt von Aigle im Kanton Wallis.

Wir waren viel zu früh vor Ort, also gesellten wir uns in das Restaurant gleich neben den Minen. Et voilà, wo waren nun auf einmal all meine französischen Sprachkenntnisse? Irgendwie witzig, knapp 3 Stunden von Zuhause weg und niemand versteht mein geliebtes Schweizerdeutsch IN DER SCHWEIZ! Wir sind ja wirklich ein witziges Land, wir verstehen sie nicht, sie verstehen uns nicht, aber eines geht immer: Pommes frites! 🙂

Nun, jetzt kommt der interessante Teil betreffend Salz und Schweiz;
In der Schweiz haben wir genau zwei Produktionszentren, die Rheinsalinen in Pratteln PuTTY , Kanton Baselland und die Salzminen in Bex, Kanton Wallis. Die Rheinsalinen produzieren jährlich 400’000 Tonnen, damit wird die ganze Schweiz beliefert. Nun ja, fast. Der Kanton Wallis wird nicht beliefert, denn der bekommt sein Salz von seiner eigenen Salzmine in Bex. Die Produktion von den Salzminen schwankt nach jährlichem Bedarf zwischen 40’000 und 50’000 Tonnen.

Hierzu möchte ich gleich anfügen und ein wenig sticheln, denn es stellt sich die Frage wozu wir überhaupt noch Salz aus dem Ausland importieren? Spätestens nach dem wir wissen, dass das rosarote Himalayasalz ein Fake ist und es grösstenteils nur dem Marketing dient.

In den Salzminen von Bex, auch genannt Mines de Sel de Bex, oder Montagne salifère oder Sel des Alpes wird das Salz in Form einer Sole abgebaut. Mit einem kleinen Zug fährt man ca. 8 Minuten sehr weit in das innere des Berges, dort angekommen schaut man erstmal einen Film. Wirklich beeindruckend und sehr interessant, zumal auch die Tourguides wirklich locker und spassig drauf sind. Unserer Tourguide konnte nebst französisch auch schweizerdeutsch – juhui.

Es ist unfassbar, welch Leistung unsere Vorfahren erbringen mussten, zumal die Technik im entferntesten so weit war wie heute. Ohne Tageslicht, kilometerweit im Berg und unter kargen Bedingungen schaufelten sie sich einen Weg frei um an das kostbare Salz zu gelangen. Noch heute arbeiten Menschen im Bergwerk, wirklich sehr beeindruckend. Ich möchte allerdings nicht näher auf die Tour eingehen, denn ich finde es ist wirklich einen Besuch wert. Geht und schaut euch selbst an, wo unser heimisches Salz herkommt.

Hier noch eine kurze Zusammenfassung über das Salz in den Ozeanen, denn von dort wird ebenso Salz gewonnen, allerdings um einiges mehr als in der Schweiz. Das Salz unserer Meere beliefert die ganze Welt. Unsere Ozeane decken 3/4 der Erdoberfläche ab, es ist also naheliegend, dass es sich um eine immense Salzmenge handeln muss. Genauer gesagt würde die ganze Salzmenge einen Würfel mit einer Kantenlänge von je 250km ergeben. 250km pro Kantenlänge – der Wahnsinn oder?
Im Durchschnitt enthält man 35gr gelöste Stoffe pro Liter. Wird also das Wasser eingedampft, so bleibt ein weisses Pulver übrig und setzt sich wie folgt zusammen:

– 3.6% Kleinste Gipskristalle
– 78% Salz
– Einige Spuren Karbonat
– 18,1% Verbindungen von Kalium und Magnesium

Die Gipskristalle werden tatsächlich für die Herstellung von Baugips gewonnen. Der grösste Teil für den Salz-Weltbedarf wird durch die direkte Gewinnung von Salz durch sogenannte Salzgärten extrahiert. Die Extraktion erfolgt in Becken, die nicht tief sind. So kann das Wasser schneller verdunsten, allerdings sind solche Salzgärten nur in heissen und trockenen Klimazonen, entlang der Küste zu finden.

Schaut doch mal bei Onkel Google vorbei und sucht nach Salzgärten, Salzbecken oder Salinen. Ein wirklich interessantes Thema, auch wunderschöne Bilder sind dabei anzutreffen.

Ich hoffe ihr habt was gelernt – ich auf jedenfall! 🙂

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